Anton Wallner - Sein Leben und Wirken

Geboren um 1758 (Geburtsdatum kann nicht genau festgestellt werden), aufgewachsen als 9. Kind des Bauern am Hinterlehengut in Krimml, heiratet 1785 die Wirtstochter von Wald, Therese Egger, kauft das Aichberger-Wirtshaus im damals salzburgischen Windisch-Matrei; hatte 16 Kinder.
 

10. Mai 1809

Einmarsch der österreichischen Landwehr - 180 Mann - über den vereisten Felbertauern in den Pinzgau.
  

12. Mai 1809

Kampf um den Pass Luftenstein bei Lofer: sein Hut und Rock waren nach dem Kampf von Kugeln durchlöchert. Österreichische Landesverteidigung wird aufgelöst, durch Andrä Hofer in Tirol der Landsturm aufgeboten, Wallner schließt sich an und stellt im Pinzgau den salzburgischen Landsturm auf.
  

14. Juni 1809

Anton Wallner wird von Andrä Hofer zum Kommandanten des Pinzgaues bestellt, ernennt seinen Freund und Nachbarn in Matrei, Johann Panzl (geboren in Mühlbach bei Bramberg, Pinzgau) zum Hauptmann der zwei Saalfeldner Kompanien. Gegen manchen Widerstand der Salzburger Behörden und Pfleger, die der salzburgischen "Administration" unterstehen, verkündet er auch im Pongau die Landesverteidigung. Er erlässt strenge Befehle an Beamte und Behörden zur Verpflegung und Unterbringung des Landsturmes. Jakob Strucker wird Unterkommandant des Pongaues.

Das salzburgische Hauptquartier in Weißbach bei Lofer erhält am 25. Juni 1809 die Nachricht, dass ein bayrisches Heer in Stärke von 7.000 Mann durch den Pongau salzachaufwärts zieht: noch in der Nacht eilen 400 Schützen unter Führung Wallners über Zell und Taxenbach gegen den Feind, die kleine Schar gräbt sich zwischen Taxenbach und Lend an der "Halbstundenbrücke" in die Steilböschung ein.

Am 26. Juni um 10.00 Uhr taucht die Vorhut der Gegner auf, der Kampf beginnt: fünfmal stürmen die Bayern die Brücke und werden fünfmal zurückgeschlagen; General Deroy versucht den Gegner durch ein Umgehungsmanöver zu bezwingen, die Schützen Wallners verteidigen die Stellung, gegen Abend wird langsam der Rückzug angetreten. Die Gegner waren nach diesen Kampf zu erschöpft, dass sie erst nach zwei Tagen wieder maschierbereit waren. Nach dem Widerstand von 400 Bauern des Landsturms gegen 15-fache Übermacht geschulter Soldaten! Nach dieser Heldentat bekam Wallner auch den Oberbefehl über den Pongau als "Landeskommandant".

September 1809: Angriff der Landesverteidiger. 30 Kompanien stehen im Pinzgau, ebenso viele in Reserve. Wallner greift mit seinen Leuten über den Hirschbühel an; Berchtesgaden, Hallein werden erobert. Vorhut Oberalm - Grödiger Hügel - Hangendenstein. Auch die Pongauer sind unter Struber über Pass Lueg und Strucker und Steger von Radstadt über das Lammertal vorgestoßen (Kettner). Leitung des Kampfes unter Wallner vom Hauptquartier Weißbach aus; Kampf um den Pass Lueg am 25. September 1809 (Struber, Haspinger, Sieberer, Laner aus dem Passeyertal) und wiederum Verteidigung des Passes vom 3. Oktober bis 20. Oktober 1809.
  

14. Oktober 1809

Österreich hatte inzwischen den Schönbrunner-Frieden unterschrieben. Vollkommene Niederlage in Talschlacht von Melleck zwingt die in Weißbach und in den Hohlwegen stehenden Pinzgauer gegen den Willen Wallners zum Rückzug bzw. zur Übergabe. Wallner zieht wieder nach Matrei.
  

10. November 1809

"Friedenskontrakt" zwischen dem salzburgischen Landeskommandanten Wallner und dem französischen Kommandanten mit "Amnestie" für die Landesverteidiger; von französischen Offizieren wird Wallner als "Held" geachtet. Panzl (nach Vorführung eines Pinzgauer Tresterers) freigelassen.

Wechsel des französischen Kommandos. Widerruf der Amnestie, Wallner flieht in die Tauern, dort erreicht ihn eine falsche Nachricht über österreichische Hilfe. Wallner schöpft neue Hoffnung, mobilisiert noch einmal den Landsturm und vertreibt die Franzosen aus Matrei. Vorstoß ins Pustertal, Kampf bei der Lienzer Klause, die zwei ältesten Söhne Wallners kämpfen mit. Gegenstoß der Franzosen; Überfall am 8. Dezember 1809: 1.200 Gulden ausgesetzt. Überläufer stellen sich den Franzosen zur Verfügung. Wallner flüchtet - als Teppichhändler verkleidet.
  

22. Dezember 1809

(Weihnachten) Die "Acht" wird über Wallner verkündet, Familie als "vogelfrei" erklärt, das Haus in Matrei wird geplündert und dann vernichtet, die Angehörigen sind geflüchtet. Das Haus wird in "Nachbarschaftshilfe" zum Teil wieder aufgebaut. Das daneben stehende Haus Panzls ist auch zerstört. Wallner kann sich über die neue Grenze nach Österreich bis Wien durchschlagen, wird dort zwar im Triumph empfangen und bekommt Hilfe für ihn und seine Familie zugesichert, jedoch ereilt ihn das Gerücht über den Untergang seines Hauses und die Flucht und fälschlich auch über den Tod seiner Familie; ein schweres Nervenfieber überfällt ihn, er wird in das Allgemeine Krankenhaus in Wien gebracht. "An Händen und Füßen gegurtet und vom Fieber geschüttelt, ruft er fortwährend nach seiner Familie" und stirbt am 15. Februar 1810 - fünf Tage vor Erschießung Andrä Hofers in Mantua - 52 Jahre alt. Sein Grab ist - wie das Mozarts - unbekannt.